Lesenswert: Januar 2020

Wir vom produktbezogen-Team wünschen euch ein frohes und erfolgreiches neues Jahr. Nachdem wir im Dezember euch das Best-Of aus den Lesenswert-Artikeln von Januar bis November zusammen gestellt haben gibt es nun wieder einen Stapel frisches Material, dass wir in den letzten beiden Monaten gefunden haben. Viel Spaß beim Stöbern in den Artikeln zu Produktmanagement, UX-Design, Innovation und Unternehmens­kultur!

Besonders hervorgehoben sind: 🇩🇪 Artikel auf Deutsch, 🎧 Podcasts und 📺 Videos

Save the date

Noch sind es vier Monate bis zur diesjährigen Ausgabe meiner Lieblingskonferenz, dem UXCamp Europe in Berlin am 30. und 31. Mai. Viel näher liegt aber die Vergabe der kostenlosen Tickets, die – aufgepasst! – in diesem Jahr anders laufen wird: Anstelle in einem wilden Ansturm alle Tickets in unter 30 Sekunden unter die Leute zu werfen, gibt es in diesem Jahr eine Ticket-Lotterie, für die man sich entspannt vom 9. bis 16. Februar registrieren kann.

Produktmanagement & Produktentwicklung

User Experience Design & Research

  • In „Design’s Unsexy Middle Bits“ beschäftigt sich Christina Wodtke mit den Unterschieden zwischen Design Thinking und UX/Product-Design und warum man beides nicht gleichsetzen darf, denn: „Design thinking is great for approaching problems in a new way and coming up with opportunities for improvement, but it does not address the complexity of designing a product that is launch ready.“ Christina zeigt im Artikel, wie sich das klassische Design-Thinking-Vorgehen in einen Produkt-Designprozess einbettet.
  • Der Skeuomorphismus ist zurück! 😱 Irgendwie zumindest. Bei Masterpicks lest ihr, was es mit den neuen UI Trend des Neomorphismus auf sich hat und ob das wieder weggeht.
  • Bei Spotify hat man sich ein schlaues System zum Aufbau für Design Systeme ausgedacht. Quasi ein Design System für Design Systeme. 🤯
  • Als UXer konzipiert man mehr oder weniger komplexe Systeme. Das eigene Produkt ist dann wiederum Teil von größeren Systemen (z.B. dem Arbeitsalltag des Nutzers). Darum ist es eine gute Idee, sich als UXer mit Systems Thinking auseinanderzusetzen, zum Beispiel mit den sechs fundamentalen Konzepten des Systems Thinking.
  • Systems Thinking meets Design Systems: In einem wirklich schön geschriebenen Essay beschäftigt sich Robin Rendle mit der Arbeit an Design-Systemen, besonders mit den Problemen die bei bereits länger existierenden Systemen auftreten können – Systemen die so groß und komplex sind, dass man sie allein nicht mehr vollständig erfassen kann. Und wie man diesen Problemen tapfer begegnet. „In time I found that the curse of design systems work was seeing everything that’s broken, whilst on the surface it all looks fine. When you try to repair these problems though that’s when the whole thing collapses and the ruse is up.“
  • Wenn der Nutzer mehrfach am Tag potenziell Kontakt mit eurem Produkt haben könnte, ist der User Clock Sketch eine praktische Ergänzung zum Customer Journey Mapping.
  • Ihr bereitet euch grad für ein Bewerbungsgespräch für eine neue UX-Stelle vor? Hier sind ein paar Fragen, mit denen ihr rausfinden könnt, ob euer künftiger Chef auch wirklich gut für euch ist: 5 Questions You Should Ask to Avoid Working for a Toxic UX Manager
  • Storytelling ist wichtig, wisst ihr ja, darum sind hier acht Tipps für besseres, visuelles Storytelling.
  • Sind die Texte in meinem Produkt wirklich leicht verständlich und gut zu lesen? Malgorzata Piernik hat dafür eine schlanke Methode zum Messen von Readability entwickelt.
  • Was können wir von 2020 in Sachen Kreativität, Design und Technologie erwarten? Fünf Designer und Künstler wagen eine Prognose.
  • Der Abstract-Blog wagt nicht nur einen Ausblick auf das laufende Jahr sondern das ganze Jahrzehnt: Gefragt wurden schlaue Köpfe von Intercom, Facebook und Dropbox, wie sich das Product-Design in den 2020ern wohl entwickeln wird? (Also außer dass alle Abstract benutzen werden 😜 )
  • Von Ausblicken zum Rückblick: Bei Fast Company gibt es die 14 einflussreichsten Design-Ideen der vergangenen Dekade. (Nicht alle mit positivem Impact.)
  • Um unser digitales Leben und unsere Interaktionen besser zu verstehen, wird im renommierten Nature-Magazin der Vorschlag für ein Human Screenome Projekt gemacht. Wie bei der Analyse des menschlichen Genoms soll hier ein detailliertes und breites Monitoring von allem, was wir auf unseren Bildschirmen sehen und tun, uns tiefere Erkenntnisse als bisherige Metriken geben. (Klingt ein wenig nach Überwachungsphantasien aber vielleicht hilft es ja wirklich. 🤔 )

Innovation & Transformation

Unternehmenskultur, Agilität & Zusammenarbeit

  • Die Firma Basecamp (ehemals 37signals) ist bekannt für ihre unkonventionelle Organisationskultur und dafür, dass sie gerne darüber Artikel und Bücher verfassen. Dieses Mal erklären sie, wie sie bei Basecamp intern kommunizieren: “Meetings are the last resort, not the first option”
  • Tools wie Slack und Microsoft Teams werden immer häufiger in Firmen eingeführt, mit dem Ziel, die interne Kommunikation zu verbessern. Die Wired beschäftigt sich mit den Schattenseiten dieses Trends: How Slack ruined work.
  • Das Scaled Agile Framework (SAFe) ist der Versuch, agile Teams mit der Bürokratie großer Unternehmen zu verheiraten. Klingt absurd? Ist es auch, meint zumindest Sean Dexter, der diese „unheilige Inkarnation der Dunkelheit“ auseinandernimmt.
  • Schlechte Nachrichten für komplexe Organisationen: Der Nummer 1 Grund für das Auftreten von Bugs in Software ist… eine komplexe Organisation. Bevor man seine Software aufräumt, sollte man also zuerst seine Organisation aufräumen.
  • Ein häufiges Missverständnis über agile Vorgehensweisen ist, dass man damit schneller entwickeln kann. Dabei werden Teams, wenn man sie mit den Metriken klassischer Projektorganisationen (Codezeilen, Features pro Periode, etc.) bewertet, agil langsamer. Altmeister Alan Cooper erklärt, warum genau das wünschenswert ist. Denn als Organisation wird man schneller, wenn die einzelnen Einheiten langsamer werden: Slow is smooth, and smooth is fast.
  • Siobhan Adcock hat in den letzten 20 Jahren fast ausschließlich für weibliche Chefs und Führungskräfte gearbeitet und teilt mit uns, wie sie das weiter gebracht hat.
  • Gallup-CEO Jim Clifton im Handelsblatt über effektive Führung und warum ein Manager maximal zehn Leute führen kann.
  • Die Corporate Rebels sind gewohnt provokant: Wenn der Hauptgrund, dass Mitarbeiter gehen, die Führungskraft ist, warum feuert man dann nicht alle Führungskräfte?

Zitat des Monats

If your company requires you to work nights and weekends, your company is broken. This is a managerial problem, not your problem. This is a process problem, not a personal problem. This is an ownership problem, not an individual problem.
Jason Fried

Tweet des Monats

Wer als Entwickler oder Produktmanager mehr Empathie für den Designer im eigenen Team entwickeln möchte, sollte diesen Thread lesen!

Die meistgelesenen produktbezogen-Artikel im Januar

    1. 12 Bücher, die Produktmanager 2020 lesen sollten ⭐️neu
    2. Die Geheimwaffe unter den Retrospektiven – das Teamradar
    3. In 6 Schritten zur gemeinsamen Produktvision – eine kurze Anleitung für Produkt-Teams ⭐️neu
    4. Sag mal… wie priorisierst du eigentlich? 10 Techniken für klare Entscheidungen.
    5. Gute Ziele, schlechte Ziele ⭐️neu

Last Click

Das Jahr ist noch jung. Habt ihr schon das vergangene Jahr reflektiert? Bei Stephan Ango gibt es dafür 40 Fragen, die man sich jedes Jahr selber stellen sollte.

Und ihr?

Ihr habt selber etwas spannendes im Netz gefunden? Dann teilt es doch hier mit uns und schreibt einen Kommentar. Wir sind gespannt. Und vielleicht landet euer Link dann auch in der nächsten Ausgabe.

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Über Wolf Brüning

Wolf arbeitet als Executive UX Designer in der Abteilung User Experience der OTTO GmbH & Co KG und kümmert sich hier mit seinen Kollegen um Konzeption und Interaktionsdesign der vollständig inhouse entwickelten eCommerce-Plattform des Konzerns. Vor seiner Hamburger Zeit hat Wolf in verschieden Web- und Usability-Agenturen gearbeitet und in Magdeburg Computervisualistik studiert. Wolf ist Mitgründer von produktbezogen.de und kümmert sich neben den Inhalten auch um Design und Technik des Blogs.

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