Wir freuen uns, dass wir für unser heutiges Interview in unserer Reihe “produktbezogen im Gespräch” Katharina Meiners gewinnen konnten. Katharina leitet das Conversion Team bei Goodgame Studios, dem am schnellsten wachsenden Spieleunternehmen Europas. Sie erklärt uns, was alles zur Conversion-Optimierung bei Online-Games gehört, wie es ist bei Goodgame zu arbeiten und wie sie den Herausforderung in einem so schnell wachsenden Unternehmen wie Goodgame Studios begegnet – allen voran der Rekrutierung neuer Mitarbeiter für ihr Team.
Erzähl uns zunächst doch etwas über dich und wie du als Head of Conversion zu Goodgame Studios gekommen bist.
Ich habe mich bereits in meinem Master-Studium mit dem Bereich User Experience und Conversion Optimierung befasst. Im Anschluss daran habe ich selbstständig und in Agenturen gearbeitet. Vor Goodgame Studios leitete ich die User Experience Abteilung einer Internet-Agentur. Ich wollte aber gern nach meiner Agenturzeit wieder näher an einem Produkt arbeiten und diese Möglichkeit bekam ich bei Goodgame Studios.
Was genau macht das Conversion Team bei Goodgame Studios?
In vielen Unternehmen wird Conversion Optimierung in der Marketingabteilung betreut. Bei Goodgame Studios ist es ein eigenständiger Bereich, was zum einen die Wichtigkeit des Themas verdeutlicht und zum anderen wahnsinnig viele Möglichkeiten bietet, sich in Conversion- und User-Experience-Themen auszutoben.
Unser Conversion-Bereich ist sehr breit aufgestellt. Von der Trailerkonzeption, über Banner und Landingpage Optimierung und Lifecycle Marketing mittels A/B Testing bis hin zu verschiedenen Usability Testing- und weiteren Evaluationsmethoden sowie User Experience Design der Interfaces der Games und Konzeption und Optimierung der Tutorials.
Was ist eigentlich Conversion im Kontext von Online- bzw. Browser-Games? Welche Kennzahlen / KPIs stehen bei euch im Mittelpunkt und sollen optimiert werden?
Im Browser- und Online-Games-Bereich spielen beispielsweise die Klickrate bei Bannern, die Conversionrate bei Landing Pages oder auch KPIs wie Retention und Tutorial-Finish-Quote eine große Rolle. Wir wollen so viele potenzielle Spieler wie möglich von unseren Bannern auf die Landing Page und von dort über die Registrierung ins Spiel führen und sie dort halten. Diesen Prozess optimieren und analysieren wir durchweg.
Wie groß ist dein Team und wie sind die Rollen darin verteilt?
In meinem Team sind wir zurzeit rund 30 Leute. Die Conversion-Abteilung ist noch sehr jung und befindet sich aktuell im Aufbau. Wir möchten vor allem noch Senior- und Lead-Positionen besetzen, suchen aber auch Regulars und Juniors. Ich denke, daraus ergibt sich eine gute Konstellation aus fundiertem Wissen und neuen kreativen Ideen.
Wie grenzt ihr euch von den anderen Teams und Abteilungen (z.B. Produktmanagement, Game Design) ab bzw. wie arbeitet ihr mit diesen Abteilungen zusammen?
Abgrenzung finde ich kein schönes Wort, denn wir arbeiten alle für die gleichen Produkte, das gleiche Unternehmen und damit für ein gemeinsames Ziel. Bei uns sind die wichtigsten Faktoren Zusammenarbeit und Ideenaustausch. Der Conversion-Bereich hat viele Schnittstellen im Unternehmen: Wir stehen in ständigem Kontakt mit unseren Produktteams und anderen Abteilungen, um ein optimales Ergebnis für unsere Spiele und Werbemittel zu erzielen. Jeder hat zwar seine Aufgaben, aber wenn jemand – sei es Praktikant oder Lead – neue Ideen hat, die uns weiterbringen können, sind diese immer willkommen und werden aufgenommen. Zudem halte ich nichts von Schubladendenken. Wenn ich jemanden für einen bestimmten Job einstelle und es stellt sich heraus, dass er in anderen Teilbereichen des Conversion-Departments weitere Stärken hat, dann soll und darf er diese auch einsetzen. Wir arbeiten sehr interdisziplinär, Grenzen verschwimmen bei uns. Immer getreu dem Motto “Für das beste Ergebnis”.
Welche Methoden (z.B. A/B oder Multivariates Testing) und Tools setzt ihr für die Conversion-Optimierung ein?
Zur Optimierung arbeiten wir mit eigenen Tools, die extra auf uns zugeschnitten sind, da wir nur so das ideale Setting für unsere Arbeit haben. Meiner Meinung nach ist das sinnvollste Test-Setting immer eine Kombination aus quantitativen und qualitativen Methoden. Wenn wir wissen, dass eine Landingpage besser funktioniert als die andere, wissen wir noch lange nicht, warum. Daher setzen wir ergänzend qualitative Methoden ein, um auf dieser Basis bessere Hypothesen konzipieren zu können. Zudem arbeiten wir mit weiteren quantitativen Methoden neben dem A/B Testing, wie beispielsweise groß angelegten Umfragen sowie mit diversen qualitativen Tests, von denen die meisten bei uns im hauseigenen Labor durchgeführt werden.
Bitte erzähl uns ein bisschen über deine Arbeit. Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?
Den typischen Arbeitstag gibt es in dem Sinne nicht, denn jeder Tag entwickelt sich anders. Was allerdings immer dazugehört sind Abstimmungen und Kommunikation in Meetings, entweder mit meinem eigenen Team oder Schnittstellen, wie den Produktteams oder anderen Abteilungen. Mit meinem Team definiere ich Ziele und wir bringen uns regelmäßig gegenseitig auf den neusten Stand und gehen an einigen Stellen auch gemeinsam ins Detail. Ich habe immer ein offenes Ohr für Fragen und leiste, wenn nötig, Hilfestellung. Die Zusammenarbeit mit der HR-Abteilung ist natürlich auch ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit, denn ich bin in den Recruitingprozess und die Vorstellungsgespräche eingebunden, um die besten Kandidaten für mein Team zu finden.
Was inspiriert dich bei deiner Arbeit?
Ich arbeite für Produkte, mit denen ich mich identifizieren kann, denn mein Interesse gilt den Games nicht nur von beruflicher Seite. Ich spiele auch privat sehr gern. Hier bei Goodgame Studios habe ich ein hochmotiviertes Team, das mitzieht und Lust darauf hat, neue Lösungen zu entwickeln, gemeinsame Ziele zu erreichen und das Unternehmen nach vorne zu bringen. Außerdem haben wir als eigenständige Abteilung viel mehr Möglichkeiten als bei einem Dienstleister oder anderen Unternehmen.
Was sind die größten Herausforderungen, denen du mit deinem Team in einem so schnell wachsenden Unternehmen wie Goodgame Studios begegnen musst?
Eine große Herausforderung besteht in der Priorisierung der Aufgaben. Ich steuere mein Team so, dass sich jeder auf wenige aber wichtige Themen fokussiert und diese dadurch intensiver bearbeiten kann. Das ist effektiver, als 100 Dinge nur halb auszuarbeiten. Das Team zusammenzuhalten ist auch eine wichtige Aufgabe, aber meine Mitarbeiter machen mir das sehr einfach.
Was auch nicht zu unterschätzen ist, ist die Suche nach neuen Kollegen. Mit der Größe des Unternehmens wächst auch der Personalbedarf. Die oder den Passende(n) zu finden, ist nicht immer leicht. Bei Goodgame Studios achten wir sehr darauf, dass es neben fachlicher Eignung auch von der menschlichen Seite passt und vor allem, ob die Bewerber richtig viel Lust auf die Arbeit bei uns haben.
Ich habe auf eurer Webseite gesehen, dass ihr eine ganze Menge Stellen zu besetzten habt. Alleine in deinem Conversion Team konnte ich über 20 offene Positionen zählen. Wie managed man ein solches Wachstum?
Der Schlüssel heißt Vertrauen. Ich vertraue meinem Team und kann somit Verantwortung abgeben, was für mich sehr wichtig ist. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass Kollegen, die sich verantwortlich fühlen, deutlich bessere Ergebnisse liefern. Dadurch ist keine Mikrokontrolle notwendig und es entsteht kein Problem aufgrund des Wachstums. Zudem unterstütze ich die interdisziplinäre Zusammenarbeit, gerade innerhalb des Conversion-Departments, aber auch über Abteilungsgrenzen hinweg.
Welche Stellen habt ihr konkret in deinem Team zu besetzen und was für Mitarbeiter suchst du?
Zurzeit suchen wir vom Junior bis hin zum Lead. Ob bei TV oder User Experience, wir suchen in nahezu jedem Bereich. Meine Mitarbeiter sollen in erster Linie verantwortungsbewusst, teamfähig und motiviert sein, Neues zu lernen. Diese Eigenschaften werden bei uns ganz groß geschrieben. Natürlich sind je nach Position fundiertes Fachwissen und Berufserfahrung notwendig, aber ich möchte keinen fachlichen Blender. Niemand kann alles, sage ich immer. Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man auf etwas total Lust hat, ist man irgendwann automatisch gut, weil man sich einfach ganz anders mit der Thematik beschäftigt und viel offener und aufnahmefähiger ist.
Wie ist es, bei Goodgame Studios zu arbeiten? Wie ist die Unternehmenskultur und was tut Goodgame dafür, dass die Kultur erhalten bleibt?
Bei Goodgame Studios zu arbeiten ist sehr angenehm, wir haben eine sehr herzliche Unternehmenskultur und tolle Büroräume. Wir veranstalten regelmäßig Teamevents, damit sich jeder im Unternehmen vernetzen kann und neue Kollegen kennenlernt, mit denen man den Feierabend in unserem Café ausklingen lässt. Außerdem bieten wir für jeden Fortbildungsmöglichkeiten an, um allen die Chance zu geben, sich weiter zu qualifizieren. Bei Goodgame Studios ziehen alle gemeinsam an einem Strang, jeder bringt sich ein und möchte etwas bewegen. So ist bei uns eine positiv ansteckende Arbeitsatmosphäre gegeben.
Hast du Tipps für unsere Leser, die möglicherweise an einer Anstellung bei dir im Conversion Team interessiert sind?
Schaut auf unsere Jobseite, dort findet Ihr alle offenen Stellen im Bereich Conversion. Falls Ihr keine passende Stelle findet, schickt uns eine Initiativbewerbung. Dann schauen wir gemeinsam, ob sich doch etwas findet. Die Affinität für Games ist von Vorteil aber kein Muss. Ganz wichtig ist, dass Ihr wirklich Lust und Interesse habt.
Vielen Dank für das Gespräch!
Solltet ihr weitere Fragen an Katharina haben, könnt ihr sie gerne über XING kontaktieren. Weitere Informationen zu Goodgame Studios, den Spielen von Goodgame und den offenen Jobangeboten findet ihr unter www.goodgamestudios.com.
Gelungener Beitrag, vielen Dank, tolles Fragen und viel Erfahrungsweitergabe im Interview.
Vielleicht aber ein bissl’ viel Werbung für Goodgame Studios gemacht, finde ich. Bin ich sonst von euren Beiträgen anders gewohnt, dennoch teile ich dieses Interview gern in meinen Netzwerken.
Hallo. Thorsten,
Vielen Dank für dein Feedback, sowohl das positive, als auch das kritische!
Natürlich versuchen wir, unsere Beiträge so neutral und werbefrei wie möglich zu halten. Gerade bei Themen wie Unternehmenskultur ist es aber schwer, eine Grenze zu ziehen zwischen neutralem Bericht über das Unternehmen und sehr positiver Darstellung, die in Richtung Werbung gehen könnte. Wir werden aber versuchen, bei unseren künftigen Interviews darauf zu achten.
Viele Grüße
Rainer