Ich warte schon so lange darauf, dass das Buch von Teresa Torres endlich auf den Markt kommt, denn ich glaube Continuous Discovery Habits (Amazon) wird wirklich vielen Teams dabei helfen, ihre Produkt Discovery Praktiken nochmal zu verbessern.
Teresa und ich kennen uns schon seit einiger Zeit und waren so eine Art “Autoren Selbsthilfegruppe” während des Schreibprozesses unserer beider Bücher. Daher habe ich das Buch schon vor Veröffentlichung für euch Probe gelesen und darf heute meine Begeisterung mit euch teilen.
Am 19.05. ist Continuous Discovery Habits erschienen und was bisher eine 12-Wochen Masterclass für Produkt Trios (Produktmanager*in, Designer*in, Entwickler*in) war, kann jetzt jede*r in Ruhe lesen.
Wer also Interesse daran hat, dass das eigene Team oder das ganze Unternehmen noch nutzerzentrierter und ergebnisoffen, aber zielgerichtet Product Discovery macht, der sollte dieses Buch kaufen und lesen.
Jetzt aber erst mal ein paar mehr Details.
Warum (noch) ein Buch über Product Discovery?
Teresa startet das Buch mit einer persönlichen Geschichte. Einer Geschichte über einen Kampf, der uns allen bekannt vorkommen wird: Der Kampf einer Produktmanagerin, die regelmäßig User Research betreibt, mit Kund*innen spricht und eigentlich wüsste was zu tun wäre – dann aber an den internen Prozessen scheitert.
“I was tired of the day-to-day reality of evangelizing product management at yet another founder-led startup. I was tired of sitting in conference rooms arguing with executives about our product strategy when I was the only one who had spent time with our customers.”
Daraus entstand Teresas Entschluss, dieses Problem nicht nur im Kontext ihrer damaligen Firma anzugehen, sondern gleicht viel mehr Menschen dabei zu helfen ihre Arbeitsweise zu ändern und den Rest der Firma auf diese Reise mitzunehmen.
Was sie dabei gelernt hat – und wir reden immerhin von 7 Jahren Product Discovery Coaching und Training – findet ihr in ihrem neuen Buch. Angereichert um verständliche Beispiele und spannende Hintergrundinformationen.
Wusstet ihr zum Beispiel, dass es Studien gibt die zeigen, dass Produkte von Teams, die sich selbst erst mal ein Lernziel setzen (“Wenn das der gewünschte Outcome ist, was müssen wir dann erst mal untersuchen/lernen um das Problem besser zu verstehen?” – Seite 53) und sich erst nach dieser ersten Orientierungsphase auf Business Ziele fokussieren, wirklich erfolgreicher sind?
Reichlich gute Argumente also für euch, wenn es darum geht den Sinn und Zweck von Discovery intern zu verkaufen.
Der eine oder die andere sagt jetzt sicher: “Aber warum noch ein Buch zu dem Thema. Ist nicht alles schon geschrieben? Müssen wir nicht nur anwenden, was wir alle schon wissen”
In gewissem Sinne ist die Antwort darauf natürlich: ja. Es ist schon vieles geschrieben. Dennoch bringt Teresa es gut auf den Punkt, wenn sie sagt: “However, for most frameworks, tools, and methodologies to be successful, it’s not just your tactics that need to change but also your mindset.”
Hilfreiche Definitionen, gute Schritt-für-Schritt Anleitung und das richtige Mindset
Und genau darüber, wie man zu diesem neuen Discovery-Mindset kommt, schreibt die Autorin. Anhand von sechs Hauptprinzipien (Outcome-oriented, Customer-centric, Collaborative, Visual, Experimental und Continuous) erklärt sie, wie sich die Denkmuster von Teams bzw. Product Trios verändern müssen. Und natürlich geht sie genau darauf ein, wie sich das erreichen lässt.
Außerdem liefert sie auch immer wieder hilfreiche Definitionen. Wie zum Beispiel diese hier für Product Discovery:
“At a minimum, weekly touchpoints with customers
By the team building the product
Where they conduct small research activities
In pursuit of a desired outcome”
Aus meiner Sicht eine ganz wunderbare Definition, die, angewendet auf die meisten Unternehmen aber sagen würde: Ihr macht noch keine Produkt Discovery.
Denn wir alle wissen: es scheitert oft schon am ersten Halbsatz und dem wöchentlichen Kundenkontakt.
Natürlich behandelt das Buch auch die Verwendung von Opportunity Solution Trees (OST). Einer Methode, die viele Produktteams bereits aus Teresas Blogposts und Talks kennen und anwenden. Im Buch wird das aber nochmal ganz ausführlich erklärt.
Zum Beispiel erklärt die Autorin hier, warum es so wichtig ist keine “sollten wir das bauen/machen, oder sollten wir nicht?”-Entscheidungen zu treffen, sondern eher “lass mal alle Optionen vergleichen und die vielversprechendste verfolgen” Ansätze fahren.
Was also ist neu und für wen lohnt sich das Buch?
Ich finde, das Buch lohnt für alle Produktmanager*innen, Designer*innen, Entwickler*innen, die sich mit Produkt Discovery beschäftigen. Selbst alte Discovery-Hasen werden Spaß haben an den ganzen Hintergrundinformationen und Quellen, die Teresa zusammengetragen hat.
Ich kannte viele der weiterführenden Literatur nicht und finde auch super, dass sie viele Studien anführt, die das, was wir da machen, auch wissenschaftlich beleuchten. Dabei ist das Buch aber in keinem Fall akademisch. Es ist eine sehr praktische Anleitung, die euch helfen wird, eure Discovery-Praktiken weiter zu verbessern.
Für alle, die Continuous Discovery Habits jetzt gerne lesen möchten: Ihr könnt das Buch ab heute bestellen. Ich wünschen viel Spaß beim Lesen!